© Seenland Oder-Spree / Christoph Creutzburg

Der Herbstzug beginnt!

Wenn die Tage kürzer werden, beginnen viele Vogelarten im Seenland mit dem Zug in ihre Überwinterungsgebiete. Dabei bilden sie oft große Schwärme; am bekanntesten sind sicherlich die Schwalben, die sich auf den Hochspannungsdrähten sammeln oder die oft beeindrucken großen Starenschwärme.

Kranichschwarm fliegt bei Abendstimmung © Christian Kessler

Bei den Zugvögeln unterscheidet man grob zwischen Kurz- und Langstreckenziehern. Während Kurzstreckenzieher die kalte Jahreszeit im südlichen Europa verbringen, ziehen Langstreckenzieher wie Pirol, Neuntöter oder Drosselrohrsänger bis nach Afrika südlich der Sahara.

Bei den Kurzstreckenziehern gibt es auch die sogenannten Teilzieher. Das sind Arten, bei denen nicht alle Individuen in den Süden ziehen. Zilpzalpe und Mönchsgrasmücken, beide häufige Arten im sommerlichen Seenland, verbringen die kalte Jahreszeit überwiegend in Spanien oder rund um das Mittelmeer. In den letzten Jahrzehnten ziehen aber immer mehr Vögel der beiden Arten deutlich kürzere Strecken, z.B. bis Ostfrankreich, oder versuchen gleich, in Deutschland zu überwintern.

Wusstest du das schon?

Ein typischer Kurzstreckenzieher ist das Rotkehlchen. Das mag überraschen, denn der kleine Kerl ist bei uns auch im Winter ein häufiger Vogel, der gerne in die Gärten und ans Futterhäuschen kommt. Die meisten Rotkehlchen, die wir im Winter sehen, kommen aber aus Skandinavien zu uns, während die heimischen in den Süden ziehen. Das Seenland ist eben auch ein wichtiges Überwinterungsgebiet für Gäste aus dem Norden!

Rotmilan im Flug von unten fotografiert© Christian Kessler

Wo kannst Du den Vogelzug im Seenland erleben?

Besonders gut lässt sich der Vogelzug bei den großen Greifvögeln erleben. Vor allem bei Sonnenschein nutzen Bussarde und Milane die Thermik, kreisen hoch am Himmel und lassen sich von günstigen Winden gen Süden tragen.

Beeindruckend ist der Zug der Kraniche, die in langen Ketten oder in Keilformation meist in südwestliche Richtung ziehen. Der vorweg fliegende Vogel übernimmt die Schwerarbeit, während die nachfolgenden Kraniche den Windschatten nutzen und ihre Kräfte schonen. Ähnlich wie im Radsport wird regelmäßig gewechselt, damit jeder Vogel in den Genuss des Windschattens kommt.

An den Seen sammeln sich nun Gänse, Enten und Blässhühner in teils großen Zahlen. Sie lassen sich zum Beispiel in Bad Saarow oder in Buckow direkt von der Uferpromenade beobachten.

Tipp:

Jetzt ist eine tolle Zeit für eine Fahrradtour an der Oder. Viele Arten wie Möwen, Gänse und Watvögel nutzen den Fluss als Leitlinie für den Zug. Immer wieder sieht man sie alleine oder in kleinen Trupp die Oder hinauf gen Süden ziehen.

Person schaut mit Fernglas vom Aussichtsturm Altfriedländer Teiche© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Also: Fernglas einpacken und raus in die Natur! Der Herbst gehört zu den besten Zeiten, um die Vögel des Seenlandes und seine Gäste aus dem Norden kennenzulernen!

Good Birding!

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