Interview
Martin Maleschka
hat als Architekt, Fotograf, Buchautor und Installationskünstler seine Berufung gefunden und lebt seine Passion: die Dokumentation der Architektur und baubezogenen Kunst der DDR. Seine Heimat ist Eisenhüttenstadt und er ist DER Botschafter dieser Stadt.
Wie wurdest du zum Multiplikator der Idee, Eisenhüttenstadt und die Baukultur der DDR unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten?
Erst mit dem gezielten städtebaulichen Fokus durch mein Architekturstudium habe ich realisiert, in welch besonderer Stadt ich aufgewachsen bin. Mit Stadtführungen, Ausstellungen, über social media, Presse und auch mit meinem Architekturführer Eisenhüttenstadt habe ich zunächst eher von außen gewirkt. Vor zwei Jahren bin ich in die Stadt zurückgekehrt, um mit verschiedenen Partnern das kulturelle Geschehen wieder zu beleben.
Welche Botschaft übermittelst du den Gästen, die sich von dir auf deinen Stadtführungen für EH begeistern lassen?
Deutschlands größtes zusammenhängendes Flächendenkmal hat ein für jeden Besucher unübersehbares Potential! In Eisenhüttenstadt ist ein einzigartiges Konzept von Städtebau, Architektur und Kunst verwirklicht worden.
„Baukultur leben“ – das Themenjahr 2023 von Kulturland Brandenburg – wird nicht nur in Eisenhüttenstadt eröffnet, sondern gibt den Rahmen für eine Vielzahl von Veranstaltungen. Was ist deine Intention?
Der Platz der Jugend, Denkmal und „Lost Place“ zugleich, wird mit einem dreimonatigen, alle Generationen ansprechendes Festival wiederbelebt. In Kooperation mit den hier ansässigen Museen, Schulen, Kindergärten, Vereinen und weiteren Akteuren wird von Mai bis August dieser Platz „bespielt“. Um positive Akzente zu setzen, braucht man einen Grundwillen, eine Idee, Motivation und natürlich ein Netzwerk!