Starkes Duo: Eisenhüttenstadt und Neuzelle
Gegensätzlicher können die Kontraste nicht sein: hier die erste sozialistische Planstadt Eisenhüttenstadt, dort das üppige Barockkunstwerk Kloster Neuzelle. Eisenhüttenstadt ist Architekturgeschichte und die charakteristischen Wohnkomplexe sind heute eines der größten Flächendenkmale in Deutschland. Es gibt Führungen durch die Stadt (Start an der Touristinformation) oder man erkundet die Wohnkomplexe auf eigene Faust. Noch anschaulicher wird der Rundgang durch die Stadt in Verbindung mit der neuen Ausstellung im Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR. Die widmet sich dem Einfluss des Bauhaus, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, auf die Architektur in der DDR (die Ausstellung "Alltag formen! Bauhaus-Moderne in der DDR" wird am 7. April eröffnet).
Nur ein paar Kilometer entfernt wartet mit dem Kloster Neuzelle das „Barockwunder Brandenburgs“. Neuzelle ist eine der wenigen noch vollständig erhalten Klosteranlagen in Europa – und ein wahrer Schatz. Der Blick über den Klosterteich auf die Turmspitze der Marienkirche stimmt jeden Besucher auf das Ensemble mit den beiden Barockkirchen, dem barocken Klostergarten und dem spätgotischen Kreuzgang. Das allein reicht schon, um eine Fahrt nach Neuzelle zu unternehmen.
Dazu kommt noch das Museum „Himmlisches Theater“, das die in Europa einmaligen Passionsdarstellungen vom Heiligen Grab zeigt. Für die bis zu sechs Meter hohen Leinwände und Holztafeln wurde eigens ein Museum gebaut. Die fast lebensgroßen Figuren und Figurengruppen sind mit Leimfarbe auf Holz gemalt. Von den ursprünglich rund 240 großformatigen Tafeln und Leinwänden haben sich 220 erhalten!