Zwischen zwei Bäumen hat sich ein Pärchen eine Hängematte gespannt, an einer anderen Stelle hat eine junge Frau ihr Zelt aufgestellt und kocht sich gerade einen Kaffee. Hinter Mönchwinkel sind wir wieder allein auf der Spree. Nur das Eintauchen der Paddel unterbricht das Naturkonzert, das wir aus der ersten Reihe verfolgen. Langsam treibt uns die Strömung die Spree flussabwärts. Immer wieder tauchen kleine malerische Buchten am Ufer auf, die wie für eine Pause gemacht sind. Einmal werden wir noch schwach. Wir ziehen das Kanu ans Ufer. Ein tolles Fleckchen: hier gibt es sogar eine kleine Bank zum Ausruhen. Dann müssen wir weiter.
Inzwischen sind wir fast fünf Stunden unterwegs und der Hunger macht sich mit leichtem Grummeln bemerkbar. Jetzt haben wir nur einen Gedanken: Zur Jägerbude auf den gleichnamigen Campingplatz! Mit jedem Paddelschlag kommen wir dem heiß ersehnten Schnitzel ein Stück näher. Als wir unter der Brücke der Autobahn 10 durchfahren, sind wir da. Dank Fußballweltmeisterschaftsfinale ist es ruhiger als sonst, sagt uns Frank, als er uns die Karte bringt. Die ist allerdings nicht im A4-Format, sondern er trägt die große Tafel vom Eingang an unseren Tisch! Der Mann hat Spaß bei der Arbeit – auch bei sommerlichen Temperaturen. Früher arbeitete er als Gerüstbauer. In der Jägerbude hat er aber seine wahre Berufung gefunden. Das Schnitzel ist, wie ein Schnitzel sein muss. Bodenständig und gut. In der Kanustation wurden wir noch freundlich gewarnt, nicht in der Jägerbude zu „versacken“. Von hier ist es noch eine gute Stunde bis nach Erkner. Auf der Karte sieht die Strecke noch ganz schön weit aus. Also legen wir einen Gang zu.