Ihre einzige Tochter, Henriette Charlotte, heiratete Peter Alexander von Itzenplitz. Beide führten ihre für die damalige Zeit mustergültigen Güter. Henriette Charlotte trat in allen Bereichen die Erbschaft ihrer Mutter an: „Die persönlichen Neigungen der Tochter lagen im wesentlichen nach derselben Seite hin wie die der Mutter; die Wissenschaften standen in erster Reihe, unter diesen die Botanik obenan, und Klaproth, Wildenow, Lichtenstein, Erman, beide Humboldts, Leopold von Buch, dazu Savigny, Ranke, Knesebeck, Reden, Marwitz, Oberst von Romberg, vor allem der alte Oberpräsident von Vincke, waren Freunde und Gäste des Hauses. Aber, wie schon angedeutet, der Kreis war doch ein weiter gezogener, als früher, und die Kunst, deren erstes Dämmern in diesem Lande Frau von Friedland nur eben noch erlebt hatte, fand jetzt ein eingehenderes Verständnis und soweit es die Zeit und Mittel eines Privathauses überhaupt gestatteten, auch Förderung und Pflege. Rauch, Friedrich Tieck, Wach (der beiden Altmeister Schadow und Weitsch zu geschweigen) traten, teils gesellschaftlich, teils künstlerisch, in nähere Beziehung zu dem Itzenplitzschen Hause… Das Jahr 1813 brachte noch einen anderen Gast nach Schloß Cunersdorf und mit seinem Besuche schließen wir wie mit einem Idyll. Dieser Gast war Chamisso“, so der Chronist Fontane. Folglich kannte er auch den Grund für Chamissos Besuch bei der Familie von Itzenplitz.
„Chamisso, bekanntlich infolge der französischen Revolution aus Frankreich emigriert, hatte als preußischer Offizier die unglückliche Kampagne von 1806 und speziell die Kapitulation von Hameln mit durchgemacht. Seitdem lebte er ausschließlich den Wissenschaften, besonders dem Studium der Botanik. Im Frühjahr 1813 waren seine Mittel erschöpft und Professor Lichtenstein, dem Itzenplitzschen Hause befreundet, empfahl den jungen Botaniker nach Cunersdorf hin, wo er, nach bald erfolgtem Eintreffen, die Anlegung einer großen Pflanzensammlung unternahm, eines Herbariums, das einerseits die Flora des Oderbruchs, andererseits alle Garten- und Treibhauspflanzen des Schlosses selbst enthalten sollte. Chamisso verweilte einen Sommer lang in dieser ländlichen Zurückgezogenheit und unterzog sich seiner Aufgabe mit gewissenhaftem Fleiß. Das von ihm herrührende Herbarium existiert noch. Die Mußestunden gehörten aber der Dichtkunst, und im Cunersdorfer Bibliothekzimmer war es, wo unser Chamisso, am offenen Fenster und den Blick auf den schönen Park gerichtet, den »Peter Schlemihl«, seine bedeutendste und originellste Arbeit niederschrieb.“ Die Geschichte des Peter Schlemihl handelt von einem Mann der seinen Schatten an den Teufel verkauft. Sie wurde die Vorlage für viele Adaptionen und regte zahlreiche Künstler zu Illustrationszyklen an.