© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Brauerei unterm Rathausturm

08. Oktober 2018
Seenlandentdecker

Fürstenwalde ist eine Bierstadt. Die Tradition des Bierbrauens reicht bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Daran knüpfen seit 2012 die Rathausbrauerei und das Brauereimuseum in der Domstadt an.

Blick auf das Rathaus und den Dom Sankt Marien in Fürstenwalde© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Es gab Zeiten in Fürstenwalde, da wurde sprichwörtlich an jeder Ecke Bier gebraut. Im Mittelalter besaßen von den 300 Häusern der Stadt über 100 das Braurecht. Damals war die Stadt der zweitgrößte Brauereistandort in Brandenburger Gefilden. Nur in Bernau gab es mehr Häuser, die das Braurecht besaßen. Zwar gibt es heute keine überlieferte Fürstenwalder Bierrezeptur. Die Braukunst der Domstadt verbreitete sich aber bis ins ferne Japan. Nakagawa Seibei lernte um 1875 in Fürstenwalde das Bierbrauen. Später kehrte er nach Japan zurück, gründete eine Brauerei, die sich zu einer der größten Japans entwickeln sollte.

Bis in das Jahr 1451 reicht die Tradition des Bierbrauens in Fürstenwalde zurück. Die Brauerei Mord machte 1936 als letzte Fürstenwalder Brauerei zu. Dann sollte es über 75 Jahre dauern, bis wieder ein Bier in der Domstadt gebraut wurde. Drei Tage vor dem Weihnachtsfest 2012 wurde das erste Bier in der Rathausbrauerei am Markt angesetzt. Eine Spezialität der Fürstenwalder Kleinbrauerei ist das Roggenbier. Pils ist Standard, aber Roggenbier, muss der Bierfreund schon suchen. Das Schwarzbier aus der Rathausbrauerei komplettiert das Sortiment. Der dunkle Gerstensaft ist nach Krüger Kersten benannt, dem berühmtesten Fürstenwalder Braumeister.

Rathausbräu von der Brauerei Fürstenwalde© Seenland Oder-Spree / Seenlandentdecker

Eine weitere Rarität ist das Weihnachtsbier, das es seit 2013 gibt. In der Weihnachtszeit werden davon 3000 Liter gebraut, die allesamt über den Tresen gehen. Das Bauereimuseum öffnete zwei Jahre nach der Brauerei im November 2014. Es befindet sich gleich neben den Räumen, in denen die Braukessel der Rathausbrauerei stehen. In den Vitrinen entführen Filme und Tondokumente in die Fürstenwalder Brauereigeschichte. Hier unten im Rathausgewölbe ist auch die Geschichte des Krüger Kersten ausführlich dokumentiert. Auf das Fürstenwalder Bier ließ er nichts kommen und verteidigte es mit Hingabe. So sehr, dass er dafür am Ende gehenkt wurde.

Ein Besuch im Brauereimuseum ist natürlich erst komplett, wenn man einen Schluck Fürstenwalde kostet. Der Mundschenk reicht zum Bier frisches Brot und Schmalz. Zusammen ist das eine kleine Brotzeit und stärkt.

Wer das Rathausbräu zuhause trinken will, muss nach Fürstenwalde kommen. Das Rathaus-Bräu gibt es nur hier zu kaufen. In der Brauerei werden die Ein-Liter-Flaschen vor Ort abgefüllt und an die Kunden verkauft.

Mehr Informationen über die Brauerei in Fürstenwalde

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