Nach einem verheerenden Dorfbrand 1801 kommt ein weiterer großer Name ins Spiel: Der berühmte Baumeister Karl Friedrich Schinkel drückt dem Ort seinen Stempel auf. Nach Schinkels Ideen wird der Ort neu geplant. Er lässt die Kirche restaurieren und das Pfarrhaus sowie das Schulhaus bauen. Im Quilitzschen Vorwerk Bärwinkel hatte er zuvor sein erstes Werk, ein Molkenhaus in Form einer Basilika, aus Raseneisenstein erbaut. Für Karl August von Hardenberg gestaltete er ab 1820 das Schloss zu einem zweigeschossigen, klassizistischen Landschloss um.
Neu-Hardenberg wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ehren von Karl-Marx in Marxwalde umbenannt und zu einem sozialistischen Musterdorf umgestaltet. Auf dem nahegelegenen Flugplatz wurden Jagdflugzeuge der NVA aber auch Passagierhubschrauber- und flugzeuge für die DDR-Regierung stationiert. Hier nun stoßen wir auf einen weiteren berühmten Namen, den des ersten deutschen Kosmonauten, Sigmund Jähn. Er war vor seinem Weltraumflug im Jahr 1978 Pilot des in Marxwalde stationierten Jagdflieger-Geschwaders. Sigmund Jähn wohnte von 1965 bis 1978 in Marxwalde. In einer kleinen Vitrine im Heimatmuseum ist eine Mundharmonika ausgestellt, die der Kosmonaut im Weltall mit im Gepäck hatte. Anlässlich eines Besuches schenkte er sie dem Heimatverein. Dessen knapp 50 Mitglieder organisieren seit 2003 in der sanierten Dorfschule wechselnde thematische Sonderausstellungen. In unserem Fall war es Andrea Planert, die uns durch die Ausstellung mit den zirka 1000 Exponaten führte.