© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Abseits üblicher Wege

Mikroabenteuer im Seenland Oder-Spree

Ein kleines Stück

auf dem Oderlandweg

28. August 2021

Wir stöberten am Samstagmorgen beim Frühstück auf der Website des Seenlandes Oder-Spree und entschieden uns spontan die 3. Etappe des Oderlandweges von Wölsickendorf nach Wriezen (21,5 km) zu wandern. Da der Zug nur einmal die Stunde von Berlin-Lichtenberg fährt, packten wir schnell unsere Sachen und hatten keine Zeit mehr die Tour, wie sonst, bei Komoot herunterzuladen und fuhren ohne Navigation los.

Apfelallee entlang des Oderlandweges© Seenland Oder-Spree / Angeline Piesche

Mit dem Bus im „handynetzfreien“ Wölsickendorf angekommen, standen wir etwas orientierungslos vor den Wegweisern und wussten nicht in welche Richtung wir nach Wriezen gehen sollten. Eine ältere Dame fragte uns aus ihrem Garten heraus, ob sie uns helfen könne und als wir dies bejahten, bat sie uns herumzukommen und plötzlich saßen wir in ihrem Wohnzimmer und sie suchte vergeblich nach Kartenmaterial und erzählte uns ihre persönliche Geschichte, bis hin zu Problemen und juristischen Auseinandersetzungen mit der derzeitigen Nachbarin. Nach einem Glas selbstgemachten Apfelsaft und einer leckeren Erdbeere aus ihrem Garten verabschiedeten wir uns herzlich und traten mit einer Stunde Verspätung unsere Tour an. Wir waren von der Offenheit und dem, uns entgegen gebrachten Vertrauen sehr überrascht, da dies heutzutage und vor allem im anonymen Berlin unüblich ist. Wenn uns unser Weg das nächste Mal dort vorbeiführt, werden wir eine Karte für die nächsten Wanderer vorbeibringen. Etwas misstrauisch liefen wir Richtung Bad Freienwalde los, als uns schon der nächste stündlich fahrende Bus entgegenkam. Wir stellten fest, dass wir auch eine Station früher hätten aussteigen bzw. mit dem an uns vorbeifahrenden Bus hätten vorfahren können. So konnten wir jedoch die schöne Obstbaumallee, welche von verschiedenen Personen und Vereinen angelegt wurde, genießen. Daraufhin durchquerten wir den Ort Wollenberg, der für seinen DDR-Bunker bekannt ist und nach vorheriger Anmeldung besichtigt werden kann. Hinter Wollenberg wurde die Dorfstraße zu einem Waldweg und wir liefen durch einen lichten Mischwald.

Dorfteich mit großer Trauerweide in Wölsickendorf© Seenland Oder-Spree / Angeline Piesche

Nach einer kurzen Rast und erneuter vergeblicher Netzsuche folgten wir dem Wanderweg mit dem roten Punkt weiter Richtung Bad Freienwalde. Laut Aussage der sollten wir Haselberg durchqueren. Es war jedoch kein Ort weit und breit in Sicht und auch keine Menschenseele. So liefen wir weiter und erreichten das Brunnental. Aufgrund der späten Stunde und der immer noch fehlenden Orientierung entschieden wir uns den Oderlandweg zu verlassen und dem Brunnentalweg nach Bad Freienwalde zu folgen. Wir wurden durch unsere Wahl nicht enttäuscht und erfreuten uns an der, an den Harz erinnernden Landschaft. Als wir uns Bad Freienwalde näherten trafen wir nach Stunden das erste Mal wieder auf Menschen und hatten wieder Handyempfang.

Es war zwar ungewohnt, keine Orientierung zu haben und sich auf seinen Instinkt verlassen zu müssen, aber wir haben die handyfreie Zeit irgendwie auch genossen. Wir werden jetzt wohl öfter „offline“ unterwegs sein. Der Weg endete am sehr schön angelegten Kurpark, in dem sich auch das Café Blaue Zwiebel befindet. Wir freuten uns schon auf die angepriesenen Blaubeertörtchen und einen Milchkaffee auf dem Steg. Leider machte uns jedoch eine krankheitsbedingte Schließung einen Strich durch die Rechnung. Nun hofften wir, im historischen Stadtkern eine Alternative zu finden und wurden nicht enttäuscht. Im Ladencafé Immergrün genossen wir ein leckeres Stück Kuchen und einen duftenden Kaffee. Anschließend schlenderten wir durch die Altstadt und vertrieben uns die Zeit bis zur Abfahrt unseres Zuges.

Den kompletten Routenverlauf des Oderlandweges findet ihr hier.
Besonders empfehlen wir euch den Abschnitt zwischen Wölsickendorf - Wriezen. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Seenlandentdeckerin Angeline

Oft stellen wir uns am Wochenende die Frage: Wohin wollen wir einen Ausflug machen, um der wuseligen Großstadt zu entfliehen. Seitdem wir das Oderbruch kennen- und lieben gelernt haben, zieht es uns immer wieder dorthin. Hier lassen wir uns meist beim Fahrradfahren den Wind um die Nase wehen und genießen die Ruhe und Weite.

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