© Stadt Eisenhüttenstadt

Planstadt an der Oder

Die Stadt auf dem Reißbrett

Eisenhüttenstadt

Der Zukunft zugewandt

29. Oktober 2019

Erst „Das schweigende Klassenzimmer“, dann „Und der Zukunft zugewandt“. Eisenhüttenstadt mausert sich zum Filmort im Seenland Oder-Spree. Wenn es um Kulissen aus der DDR-Zeit geht, kann hier ohne viel Aufwand gedreht werden. Sind die Filme schon spannend und ein Ausflug in die jüngere deutsche Geschichte, so ist ein Besuch in Eisenhüttenstadt noch aufschlussreicher.

Dokumentationszentrum der DRR in Eisenhüttenstadt© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Vom Bahnhof ist es knapp eine halbe Stunde Fußweg ins Zentrum von Eisenhüttenstadt. Der Bahnhof liegt östlich der Bahnlinie im Ortsteil Fürstenberg, dem „alten“ Eisenhüttenstadt, wenn man so will. Das erste Mal wurde Fürstenberg Mitte des 13. Jahrhunderts erwähnt. Ein Abstecher zum Markt lohnt sich. Ein schönes Fotomotiv ist die Nikolaikirche, die im alten Fischerkiez an einem Seitenarm der Oder steht. Als die Stadtplaner Eisenhüttenstadt (bis 1961 hieß es Stalinstadt) am Reißbrett anlegten, hatten sie Großes im Sinn: die erste sozialistische Planstadt. Die neue Stadt wurde für die Arbeiter des neuen Stahlstandorts „Eisenhüttenkombinat Ost“ geplant und zeigt die Vorstellungen in Architektur und Städtebau, die in den ersten Jahren der DDR gab. Eisenhüttenstadt ist Architekturgeschichte: heute stehen die vier Wohnkomplexe (WK) unter Denkmalschutz und bilden das größte Flächendenkmal in Deutschland! In knapp zwei Stunden lässt sich der Kern der sozialistischen Planstadt ganz gut erkunden.

Die Wohnkomplexe gruppieren sich um das Zentrum mit der Lindenallee (damals Leninallee). Auf dem Weg durch die Wohnkomplexe wird das Gestaltungsprinzip sichtbar. Breite Straßen, große Plätze, viele Grünanlagen. Jeder Wohnkomplex hatte sein Zentrum mit Einkaufsmöglichkeiten, Kita und Schule. Beim Schlendern durch die Wohnkomplexe wird es jedenfalls nicht langweilig. Jeder Wohnkomplex ist anders gestaltet. Es gibt so viele Details an den Fassaden zu entdecken. Hier lassen sich alle Baustile der DDR ablesen.

Rathaus Eisenhüttenstadt von außen© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Die zweite Geburtsstunde Eisenhüttenstadts schlägt im Dezember 2011, als Tom Hanks das erste Mal nach Eisenhüttenstadt kommt. Wenig später berichtet der Hollywood-Star und Oscar-Gewinner Tom Hanks in der Talkshow „Letterman“ von seinem Ausflug nach Eisenhüttenstadt und schwärmt von der  „Iron Hut City“. 2014 kommt er das zweite Mal in die Stadt und bekommt sogar einen Trabant geschenkt. Auf der Internetseite des Tourismusvereins Eisenhüttenstadt sind die YouTube-Videos mit dem berühmtesten Besucher der Stadt verlinkt. Aber er ist nicht der einzige Promi, der die Stadt besuchte. Die Pet Shop Boys waren auch schon inkognito hier, weil ihr Produzent aus Eisenhüttenstadt stammt.

Auf dem Weg durch die Wohnkomplexe kommt man auch an einem ehemaligen Kindergarten vorbei. Hier ist das Dokumentationszentrum Alltagskultur in der DDR untergebracht. Der Fall der Mauer liegt jetzt 30 Jahre zurück. Im kommenden Jahr jährt sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Dennoch braucht es gerade Häuser, wie das Dokumentationszentrum in Eisenhüttenstadt, damit die DDR-Geschichte nicht anlässlich von Jahrestagen erzählt wird. Im Dokumentationszentrum werden seit 1993 Objekte aus dem Alltag in der DDR gesammelt, erforscht und dokumentiert.

Mehr Informationen über Eisenhüttenstadt

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.