© Seenland Oder-Spree / Seenlandentdeckerin Caro

Gehe an deine Grenzen

Entdecke neue Wege

Entlang der S5 zum Straussee

Mikroabenteuer vor der Haustür

20. Februar 2021

Wieso eigentlich direkt die S-Bahn oder Straßenbahn nehmen, wenn es die Zeit ebenso hergibt, den Weg zu Fuß zu beschreiten? Caro wandert zusammen mit einer Freundin, vom Bahnhof Hoppegarten entlang der S-Bahnlinie zum Straussee in Strausberg und berichtet von ihrem kleinen Abenteuer.

Die ersten Sonnenstrahlen tänzeln hinab auf die von Schnee geprägte Landschaft und tauen den gefrorenen Boden langsam auf. Wir sind sicher nicht die Einzigen, die an diesem Tag auf die Idee kommen, einen Ausflug hinaus in die Natur zu machen. Gemeinsam mit einer Freundin habe ich mir vorgenommen nach Strausberg zu fahren, um dort gemeinsam am Straussee unser Lunchpaket zu genießen. Ostkreuz steigen wir in die Linie S5 ein und wollen bis Strausberg durchfahren. Bereits in Höhe des Bahnhofs Hoppegarten dann die Enttäuschung… auf der Strecke gibt es eine Störung und die S-Bahn wird vorerst nicht weiter fahren...
Was nun? Aus Spaß kommt einer von uns auf die Idee, man könne den Weg auch laufen. Erst nimmt das keiner von uns ernst, aber nach kurzer Recherche und gegenseitiger Motivation machen wir uns auf den Weg. „Besser laufen als warten“, sagen wir uns. Neugierig und voller Energie starten wir in unsere Wanderung. Um uns nicht zu verlaufen, orientieren wir uns an den Schienen.

Bereits nach wenigen Metern geraten wir in wunderschöne Natur. Etwas abseits vom Bahnhof fange ich an die Umgebung bewusster wahrzunehmen. Gemeinsam rätseln wir über die verschiedenen Arten von Vögeln und Bäumen, die uns umgeben. Wieso fallen mir nur noch so wenige Arten ein? Beim Überqueren der Bahnschienen scheint mir die Sonne angenehm in mein Gesicht und ich genieße die Wärme, die sich in meinem Körper ausbreitet. Direkt neben der S-Bahn verlaufen immer wieder schöne Waldwege. Wir lauschen den Vögeln und dem Rascheln der Blätter - hören wie alles wieder lebendig wird, nachdem es im Winter so eingefroren war.

gefrorene Wasser entlang der Strecke© Seenland Oder-Spree / Seenlandentdeckerin Caro

Schon nach einer Stunde bemerken wir, dass wir definitiv das falsche Schuhwerk für eine solche Tour anhaben und uns kommen Zweifel auf, ob wir diese Strecke wirklich durchziehen können. Schließlich sind wir keine geübten Wanderer. Ich beschließe den Weg barfuß weiter zu laufen. Am Anfang ist es sehr ungewohnt und kalt, doch nach einiger Zeit gewöhne ich mich daran. Doch leider ist der Boden auf Dauer nicht dafür geeignet. Was also nun? Schuhe trotz der Blasen wieder anziehen? Kurze Enttäuschung kommt auf, als wir eine geschlossene Apotheke erreichen. Doch die Motivation treibt uns vorwärts und wir finden kurz darauf eine geöffnete.

Möchte ich mich wirklich erneut in meine Schuhe zwängen? „Ach, das wird schon nicht auffallen“, denke ich mir und marschiere mit Socken in die Apotheke. Es fühlt sich an wie im Urlaub, wenn man vom Strand kommt und nur in Badelatschen kurz Pommes holen geht. Es sind zwar teure Pflaster, aber ich weiß, dass ich das Wandern danach wieder mehr genießen kann, also sind sie jeden Cent wert. Der Boden unter den Füßen wird weicher, als wir erneut Waldwege nutzen, so dass das Laufen wieder angenehm wird. Kurz nach Petershagen haben wir uns bereits wieder erholt und längst beschlossen unsere Tour bis Strausberg zu Fuß zu beenden. Diesen Ehrgeiz kann uns keiner nehmen. An der Grenze zu Strausberg gelangen wir in ein Naturschutzgebiet und zum Schwanenteich, der trotz Sonnenschein noch von Kälte der letzten Wochen zugefroren ist. Geheimnisvoll und mystisch ruht er vor unseren Augen. Erneut bin ich fasziniert von der Natur, ihrer Fähigkeiten und ihrer Kraft. Es ist bewundernswert, wozu sie in der Lage ist und wie individuell und außergewöhnlich jede einzelne Pflanze ist.

Bloggerin sitzt am zugefrorenen Straussee in Strausberg© Seenland Oder-Spree / Seenlandentdeckerin Caro

Das Ortsschild Strausberg zu passieren gibt uns die notwenige Kraft die letzten Kilometer zu meistern. Am Straussee angekommen freuen wir uns über die geleisteten Kilometer und das Erlebnis. Wir haben es endlich geschafft! Meine Freundin hat unsere Strecke mit Komoot aufgezeichnet. Diese zeigt uns stolze 20 Kilometer an. Das ist eine Leistung, die sich zeigen lässt, wie wir finden.

Je weiter wir den Straussee entlangliefen, umso voller wird es, daher waren wir froh bereits die Natur genossen zu haben, abseits von der Menschheit und dem Alltagstrubel. Wir genießen zufrieden unser Lunch und die Aussicht über die Weiten des gefrorenen Straussees. Nach Stunden der Wanderung kommen wir zur Ruhe und entspannen im Sonnenlicht. Als wir genug Energie gesammelt haben, um die letzten Meter zu laufen, machen wir uns auf den Weg zur S-Bahn. Richtig, die S-Bahn! Ob die wieder ohne Einschränkung fährt? Wie durch Zauberhand zeigen die Fußgängerampeln stets grün und wir setzen uns schnaufend in die S-Bahn. Die Füße schmerzen, als wir Zuhause auf die Coach sinken. Der Schmerz wird vergehen, aber die Erinnerung an dieses Abenteuer bleibt.

Unter diesem Link findet ihr die Routenführung bei Komoot, viel Spaß!

Seenlandentdeckerin Caro

Moin ich bin Caro. Ich verbringe meine freie Zeit sehr gerne mit Kochen und meinem Garten. Außerdem reise ich sehr gerne und habe dadurch schon viele Orte und Landschaften entdecken dürfen. Trotzdem zieht es mich immer wieder in die regionale Natur. In der Heimat ist es eben am schönsten!

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