Fachwerk soweit das Auge reicht
Episode 9 der Reise durch die Kulturerbe-Orte
12. Januar 2022
Neulietzegöricke, für Fremde ein wunderlicher Name. Die Oderbrücher nennen das älteste Kolonistendorf des Oderbruchs meistens kurz „Lietze“. Neulietzegöricke ist seit 2018 einer der ersten ausgewiesenen Kulturerbe-Orte. Fremde und Heimische sind sich darin einig, dass es wohl eines der schönsten Dörfer im Bruch ist. Immerhin stehen dort die meisten denkmalgeschützten Fachwerkhäuser dieser Flusslandschaft. Fast die Hälfte aller Häuser sind ganz oder zum Teil mit Fachwerk gebaut. Viele sind zudem wunderschön restauriert. Nach der Trockenlegung des Oderbruchs ließ Friedrich der Große den Ort als erstes Kolonistendorf anlegen. Seinen Namen bekam es von dem Dorf Alt Lietzegöricke (Stare Łysogórki) auf der polnischen Seite der Oder, in die Wiege gelegt. Er ist slawischen Ursprungs und bedeutet so viel wie kahler Berg. Zeit für einen Rundgang mit Lietzes Dorfschulze alias Horst Wilke. Er war mehr als 28 Jahre lang Bürgermeister des Ortes und kennt sich aus. Wie in alter Zeit begrüßt er mich auf Oderbruch-Platt, einem Dialekt den man heute nur noch selten zu hören bekommt.