© Seenland Oder-Spree/ Florian Läufer

Die Top 20- Vogelarten 

im Seenland Oder-Spree

Vögel kann man eigentlich immer und überall beobachten.

Oft geht das mit bloßem Auge, zum Beispiel am heimischen Futterhäuschen. Wenn Du Dich aber intensiver mit der gefiederten Welt beschäftigen möchtest, darf ein wenig Ausrüstung nicht fehlen.

Unsere Sommer Vogelarten 

Drosselrohrsänger

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Das ist die Knarre im Schilf! Erstaunlich, wie die Stimme eines kaum amselgroßen Vogels so knarzig klingen kann. Der Vorteil dieser Stimme ist, dass sie auch im Schilf, das im Wind raschelt, gut zu vernehmen ist. Sein Nest befestigt der Drosselrohrsänger – wie alle seine Verwandten – kunstvoll an mehreren Schilfhalmen; entsprechend seiner Größe braucht er dazu kräftige Altschilfbestände.

Der Drosselrohrsänger kommt im Mittelmeergebiet und im kontinentalen Europa recht häufig vor, im Westen ist er selten. Er braucht als Nahrung größere Insekten, er kommt deshalb erst spät aus seinem Winterquartier aus dem tropischen Afrika zurück. Seine kleineren Vettern, die Teich-, Schilf- und Sumpfrohrsänger, begnügen sich zu Beginn der Brutzeit mit den im Schilf häufigen Blattläusen.

Kuckuck

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Den Ruf kennt jeder aus dem Kinderlied. Aber meist hört man ihn nicht aus dem Wald, sondern in offenem Gelände mit Schilf und Gebüschen und nur einzelnen Bäumen. Von da kann er Ausschau halten, wo seine bevorzugten Wirtsvögel ihre Nester anlegen. Denn er muss sich beeilen: Sein Ei muss vor dem Beginn des Bebrütens im Nest liegen, damit der geschlüpfte kleine Kuckuck die eigentliche Brut aus dem Nest werfen kann.

Der Kuckuck wandert gleich nach der Beendigung der Eiablage Ende Juli in sein afrikanisch-tropisches Winterquartier. Kuckucke, die man noch im August oder September sieht, sind fast immer Jungvögel.

Wiedehopf

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Der Wiedehopf ist ein sehr spezieller Vogel. Anscheinend früher weit bekannt – wenn man das aus dem Volkslied entnehmen darf – ist er heute eher selten. In Brandenburg hat man Glück, hier kommt er noch relativ häufig vor. Seine bevorzugte Nahrung sind Grillen, die er mit seinem langen gebogenen Schnabel aus deren Wohnröhren und Wühlgängen holen kann.

Der Wiedehopf ist ein Höhlenbrüter, in der Wahl der Höhlen nicht sehr anspruchsvoll. Er vermag sie effektiv zu verteidigen: Ein gezielter Strahl seiner Ausscheidungen, versetzt mit einem übelriechenden Sekret, lässt die Neugier, die Höhle zu erkunden, rasch verblassen.

Rohrdommel

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Es gelingt nur mit Glück und viel Geduld, eine Rohrdommel zu sehen. Vielleicht kommt sie am wasserseitigen Schilfrand mal zur Morgensonne heraus, vielleicht überfliegt sie das Schilf ein Stück weit oder quert zu Fuß eine Schilfgasse. Einfacher ist es, sie anhand ihrer Stimme aufzuspüren. Besonders in der Dämmerung oder nachts kann man ihr weittragendes tiefes „wuum“ vernehmen. Dieser Ruf trug ihr den Namen „Moorochse“ ein. In typischer Reiherart schreitet sie bedächtig im Schilf oder an dessen Rand entlang, für ihre Größe recht geschickt Hindernissen wie umgeknicktes Schilf umgehend oder übersteigend. Sie besitzt eine hervorragende Tarnfärbung, und ihre langsamen Bewegungen machen sie unauffällig. Im Winter verlässt sie die Brutgebiete und wandert in mildere Regionen, wo die Gewässer nicht zufrieren, denn sie ist auf kleine Fische als Nahrung angewiesen – Insekten und Frösche sind dann nicht mehr erreichbar.

Flussseeschwalbe

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Eleganz im Flug, schnittiges Design beim Ausruhen, das ist die Flussseeschwalbe. Sie besiedelte ursprünglich in den Flussauen die Kiesinseln, wo sie ihre Bruten gut geschützt aufziehen konnte. Da die begradigten Flussläufe das heute nur noch selten bieten, ist sie größtenteils auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Die bereitgestellten Flöße und künstlichen Brutinseln nimmt sie gerne an. An der Küste kommt sie auch vor, muss sich den Platz aber mit den anderen Seeschwalbenarten teilen. Da günstige Brutplätze selten sind, brüten Seeschwalben oft in großen Kolonien.

Wie leicht zu beobachten ist, fängt sie Freiwasserfische im Sturzflug. Nur jeder zehnte Versuch hat Erfolg – also ein doch recht mühsames Unterfangen!

Feldlerche

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In Brandenburg kann man das Tirilieren der Feldlerche fast noch überall vernehmen. Sie hängt oft minutenlang im Himmel, schlecht zu orten und schwer zu sehen. Am Ende des jubilierenden Gesangs nähert sie sich in zwei oder drei Abwärtsschwüngen dem Boden und lässt sich in ihrem Revier in die Vegetation fallen. Sie lebt in Getreidefeldern, die nicht besonders dichtwüchsig sein sollten, damit sie sich darin problemlos bewegen kann. Sie hält großen Abstand zu Wäldern, einzelne Bäume und Alleen entlang der Straßen stören hingegen kaum.

Die Feldlerche ernährt sich von Insekten und Sämereien. Steht auf nicht sauber abgeernteten oder krautreichen Feldern genügend Nahrung zur Verfügung, bleiben sie oft bis weit in den Winter hinein bei uns. Andererseits kehrt sie – je nach Witterung – schon Ende Februar oder spätestens im Laufe des März aus den Winterquartieren zurück. Sie ist somit ein typischer Kurzstrecken- und Teilzieher.

Mauersegler

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Er kann fast alles in der Luft – nur zum Brüten muss er einen festen Platz finden, in Mauernischen, in Felsspalten oder in Baumhöhlen. Mehr noch als die Schwalben nutzt er das „Luftplankton“, kleine und kleinste Insekten, die freiwillig oder von Aufwinden in die Höhe getragen, in höheren Luftschichten schwärmen. Aufgrund seiner hervorragenden Flugfähigkeit ist es ihm möglich, Gewitterzellen oder sogar kleinere Tiefdruckgebiete zu umfliegen. Er kann ohne Probleme mehrere hundert Kilometer zur täglichen Nahrungssuche zurücklegen. Die Nestlinge, in ergänzender Anpassung dazu, sind in der Lage, ihre Körpertemperatur aktiv herunterzufahren und können so einige Tage ohne Nahrung überstehen. Kaum sind die Jungen ausgeflogen und selbständig zur Nahrungssuche befähigt, wandern die Mauersegler bereits wieder dem Süden zu. Schon im August sind Mauersegler bei uns nur noch selten zu sehen. Im späten April des nächsten Jahres sind sie dann wieder da.

 

Grauammer

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Die Grauammer ist im Gegensatz zu ihren Verwandten sehr schlicht gefärbt und ohne auffallende Merkmale. Ähnlich wie die Feldlerche liebt die Grauammer eher schlechtwüchsige Getreidefelder und hält Abstand zum Wald. Einzelne Büsche und Zäune sind als Singwarten und Ausblick aber willkommen. Der Gesang der Grauammer ist wenig attraktiv für unsere Ohren; ihr sich steigerndes Schwirren kann leicht überhört werden.

Wie alle anderen Ammernarten versteht sie es mit ihrem speziell dafür ausgebildeten Schnabel Grassamen aus den Spelzen zu schälen und zu quetschen. Grassamen sind meist auch im Winter verfügbar, die Grauammer überwintert deshalb ganz überwiegend im Brutgebiet.

Rotmilan

Rotmilan im Himmel
© Herrmann Matthes

Der Rotmilan besticht durch sein rötlich getöntes Gefieder, den langen Gabelschwanz und seine elegant gleitende Flugweise. Während seines Gleitflugs schaut er beharrlich nach unten, wo er das Gelände nach unbeholfenen Jungtieren, nach toten Tieren oder sogar Abfällen absucht. Das macht ihn u.a. für Kollisionen mit Windenergieanlagen anfällig, denn eigentlich muss er nicht damit rechnen, in dieser Flughöhe auf Objekte zu treffen.

Nach ausgiebigen Regenfällen kann man den Rotmilan wie auch Mäusebussarde dabei entdecken, wie sie zu Fuß durch das Gras schreiten um Regenwürmer zu erbeuten. Regenwürmer sind selbst für so große Greifvögel lohnende Beute: Keine Knochen, kein Fell, nur Muskeln …

Pirol

Der Pirol bringt tropische Farbenfreude mit, er ist einer der Arten, dessen gesamte Verwandtschaft nur in den Tropen zu Hause ist. Der Pirol hält sich in der obersten Kronenschicht auf, wo er besonders Papeln mit ihrem lockeren Geäst bevorzugt. Er kommt aber offensichtlich auch mit der Waldkiefer gut zurecht, man kann auch in den brandenburgischen Kieferwäldern seinen charakteristischen Flötenruf hören.

Der Pirol hängt sein Nest kunstvoll in eine Astgabel ein, er braucht keine feste Nestunterlage. Die Nahrungsgrundlage für ihn und seine Brut bilden vor allem große Raupen.

Weißstorch

Der Weißstorch genießt traditionell den Schutz der Bevölkerung und wird in vielerlei Hinsicht als Symbol verwendet (Kinderwunsch, Namen für Gaststätten und Apotheken, Frühlingsbote). Im Gegensatz zu seinem scheuen Verwandten aus dem Wald, dem Schwarzstorch, brütet er vorwiegend an Häusern oder technischen Einrichtungen. Zur Nahrungssuche braucht er feuchtes Grünland, das aber niedrigwüchsig sein muss oder durch Weide oder Mahd von Zeit zu Zeit kurzgehalten wird. Dort findet er seine Nahrung, die von Heuschrecken und anderen großen Insekten bis zu kleinen Wirbeltieren reicht. Weder Frösche noch Mäuse oder Kiebitzküken sind vor ihm sicher.

Im Landkreis Oder-Spree finden sich vielenorts einzelne Brutpaare des Weißstorchs, größere Trupps aber nur, wenn sie sich im August zum Abflug in den Süden sammeln.

Ziegenmelker

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Der Ziegenmelker bewohnt offene Heideflächen und „Ödland“ und ist heutzutage entsprechend selten geworden, für die Reicherskreuzer Heide ist er aber charakteristisch. Man kann sein langgezogenes Schnurren in der Dämmerung dort überall hören.

Die großen Augen des Ziegenmelkers deuten darauf hin, dass er dämmerungs- und nachtaktiv ist. Er lebt von Insekten, die er in elegantem Flug auch nachts zielsicher fängt. Das eigenwillige Schnurren und das Umfliegen von Weidetieren, in deren Nähe sich oft Insekten aufhalten, standen Pate für den Aberglauben, dass er sich an den Tieren zu schaffen macht und deren Milch trinkt.

Mehlschwalbe

Die Mehlschwalbe klebte ursprünglich ihre Nester an Felswände, fand aber in Gebäuden einen willkommenen Ersatz. Heute ist sie in Siedlungen weit verbreitet, aber seltener geworden, denn es fehlt ihr oft an feuchtem Lehm für den Bau der Nester. Im Gegensatz zur Rauchschwalbe finden sich ihre Nester nur außen an Gebäuden, sie werden wegen der Kotverschmutzung oft als lästig empfunden und verbotenerweise entfernt.

Mehlschwalben jagen gern in großen Höhen, auch während der Wanderungen und im afrikanischen Winterquartier bevorzugen sie höhere Luftschichten. Das ist der wesentliche Grund, weshalb über ihre Gewohnheiten während dieser Zeiten viel weniger bekannt ist als etwa bei Rauch- und Uferschwalben.

Fischadler

Der Fischadler fängt Fische durch Stoßtauchen. Andres als z.B. Flussseeschwalben stürzt er sich nicht mit dem Kopf, sondern mit den Fängen voran ins Wasser, oft bis zum fast vollständigen Untertauchen. Nur die Flügel ragen noch auf zwischen den aufspritzenden Fontänen, und mit den Schwingen wuchtet er sich wieder empor. Im Gegensatz zum Seeadler, der ein enorm breites Beutespektrum besitzt, ist der Fischadler ein ausgesprochener Fischspezialist. Dazu passt auch der eher kleine Schnabel, da Fische vergleichsweise leicht zu öffnen und zu zerlegen sind.

Fischadler haben die Masten der Hochspannungsleitungen als bestens geeignete Horstplätze entdeckt. Die riesigen Horste trotzen auch starken Stürmen und lassen Nestfeinden keine Chance.

Nachtigall

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Der wissenschaftliche Name bedeutet Großmaul -- die Nachtigall singt erstaunlich laut und durchdringend. Sie kann es sich deshalb erlauben, im Unterholz zu bleiben, sie wird dennoch gehört. Als Beobachter bekommt man sie aus diesem Grunde wenig zu sehen. Sie bevorzugt eher feuchte Wälder, z.B. in der Aue, sowie halboffenes Gelände mit viel Gebüsch. Kann man sie doch einmal sehen, überrascht das rotbraune Gefieder an Rücken und Schwanz.

Neuntöter

Der schmucke Neuntöter gehört zur Familie der Würger. Der Name weist daraufhin, dass diese Arten unverdauliche Nahrungsreste auswürgen, was für Singvögel eher ungewöhnlich ist und wir besser von Eulen und Greifvögeln kennen. Die Nahrung der Würger besteht zum überwiegenden Teil aus großen und hart chitinisierten Insekten (Käfer, große Heuschrecken, usw.). Der Name des Neuntöters nimmt darauf Bezug, dass er – wie auch andere Würger -- einen Teil der erbeuteten Tiere in Depots anlegt, da an kühlen Tagen viele Insekten inaktiv bleiben und deshalb nicht von den Würgern aufgespürt werden können. Würger sind Wartenjäger, die auf Bewegung ihrer Beute lauern. Ob der Neuntöter nun gerade neun von zehn Beutetieren in Astgabeln eingeklemmt oder an Dornen aufspießt, sei dahingestellt.

Bevorzugte Aufenthalte des Neuntöters sind Dornbüsche im Magergrünland, gerne auch entlang der Wege, wo er seine Beute gut aufspüren kann.

Wachtel

Da und dort hört man auf den Feldern das fröhliche „pick-wer-wick“ der Wachtel. Aber den Vogel zu sehen, gelingt kaum, denn es ist sehr schwer einzuschätzen, von wie weit her die Rufe kommen. So geht man darauf zu, aber der Urheber scheint immer noch gleich weit weg zu sein. Irgendwann drückt sich die Wachtel dann weg und verstummt. Für die Jagd auf die früher viel häufigere Wachtel benutzte man eine eigene Hunderasse, den „Wachtel“, der speziell für das Aufstöbern des kleinen Huhns trainiert wurde. Heute ist die Wachtel streng geschützt. 

Wachteln sind die einzigen Zugvögel unter den Hühnern, sie legen weite Strecken bis in die tropischen Winterquartiere zurück. Die Brut beginnt die Wachtel deshalb kaum vor Juni. Locker wachsende Getreidefelder sind günstig für ihre Jungen, aber die Felder dürfen nicht zu früh abgeerntet werden. Setzt man 10 Wochen für die Aufzucht der Brut an, kann das bei den heutigen frühen Mähterminen knapp werden. Nasskaltes Wetter ist schlecht für die Aufzucht der Küken und wird vielen Bruten zum Verhängnis. In der Folge gab es bei der Wachtel immer schon starke Schwankungen ihres Bestands, abhängig vom Bruterfolg des Vorjahres. 

Turteltaube

Tauben stehen sinnbildlich für Zärtlichkeit, nicht nur die namentlichen Turteltauben. Gegenseitige Gefiederpflege an Stellen, wo man selbst mit dem Schnabel nicht hinkommt, stärken den Zusammenhalt der Brutpaare.

Die Tauben sind ursprünglich eine tropische Vogelfamilie, aber von den in Deutschland vorkommenden Tauben überwintert nur die Turteltaube in Afrika südlich der Sahara. Leider wird sie auf ihrem gesamten Zugweg bejagt, ihre Anzahl geht zurück. Im Seenland Oder-Spree hat man aber noch eine gute Chance, ihr langgezogenes Gurren zu hören. Turteltauben lieben lichte Wälder, Feldgehölze und abwechslungsreiche Feldfluren. 

Waldlaubsänger

Endlich mal ein Vogel des Waldesinneren, möchte man sagen: Der Waldlaubsänger liebt den Hallenwald, am liebsten mit Buche, wo er unter dem Kronendach oft seinen Sitzplatz wechselt und dann seinen Gesang vorträgt. Dieser besteht zum einen aus einem anschwellenden Schwirren, und außerdem - im starken Kontrast dazu - aus reinen, wohlklingenden Flötentönen. 

Die Laubsänger halten es etwas kompliziert, sie ernähren sich von Insekten im Gezweig, aber ihre Nester bauen sie am Boden. Gerade der Waldlaubsänger braucht so im offenen Hallenwald kleine Zweige, entlang derer er zum Nest „herabsteigt“. Nicht ganz einfach, wenn der Nistplatz unentdeckt bleiben soll. Als vielfache Nesträuber haben sich Mäuse herausgestellt; der Waldlaubsänger ist aber anscheinend in der Lage, ähnlich wie manche Greifvögel über die UV-Reflexion von Mäuse-Urin deren Vorkommen abzuschätzen. So kann der Waldlaubsänger Flächen mit starkem Mäusebesatz erkennen und meiden

Mönchsgrasmücke

Der Name benötigt vielleicht eine Erläuterung: Der schwarze Scheitelfleck erinnert an ein Priesterkäppchen, Grasmücke kommt von gra-smiege, das bedeutet „grauer Schmieger“, also ein grauer Vogel („gra“), der durch das Gezweig schlüpft („smiegen“).

Die Mönchsgrasmücke macht sich während der ganzen Brutzeit von Mitte April bis Mitte Juli durch ihren lautstarken Gesang bemerkbar. Mit reinen Flötentönen, akzentuierten Trillern und Schlägen wirkt sie im Unterholz in Laub- und Mischwäldern, in Parks und naturnahen Gärten dominant. So sehr sie sich mit dem Gesang bemerkbar macht, ihr Brutgeschäft weiß sie sehr gut geheim zu halten. 

Gartenrotschwanz

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Gartenrotschwanz auf einer Wiese
© Hans-Heiner Bergmann

Man kann ein Rotschwänzchen selbst im Gegenlicht erkennen, wenn es in aufrechter Haltung, mit Beinknicksen und Schwanzzittern auf einem Dach oder Baumwipfel sitzt. Der Hausrotschwanz ist überwiegend rußschwarz (sein italienischer Name ist „Schornsteinfeger“), der Gartenrotschwanz dagegen farbprächtig und präsentiert sich mit einem kurzen angenehmen Lied. Die Rotschwänze werden frühmorgens als Erste munter und singen schon lange vor Sonnenaufgang.

Als Ende der 1960er Jahre in der Sahelzone eine große Dürre herrschte, waren der Gartenrotschwanz und die Dorngrasmücke, die beide dort überwintern, besonders betroffen. Es dauerte lange, bis nach 2000, bis deren Brutvogelbestand wieder das alte Niveau erreicht hatte. Den Gartenrotschwanz findet man vor allem in alten Obstgärten und in lichten Kiefernwäldern. 

 

Unsere Winter Vogelarten 

Kranich

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Der Kranich genießt eine besondere Wertschätzung der Menschen. In Brandenburg gehört er zu den regelmäßigen und nicht seltenen Brutvögeln. Seine Stimme ist eindrucksvoll laut und volltönend und trägt über weite Strecken, so dass man ziehende Trupps meist schon hört, bevor man sie fliegen sieht. Kraniche lieben versumpfte Wälder und die angrenzenden Wasserflächen, wo sie relativ sicher ihre Brut aufziehen können. Schon im Sommer zieht es sie aber auf die Felder, und im Herbst sind dann abgeerntete Maisfelder beliebt. Sie ernähren sich pflanzlich oder tierisch, ja nachdem, was vorhanden ist. 

Kraniche wandern in großen Trupps und halten sich mehr als andere Zugvögel an schmale Zugkorridore. Auch werden traditionelle Rastplätze aufgesucht. Kraniche vertragen problemlos Kälte, wenn sie ausreichend Nahrung finden. Bereits zwei, drei Wochen milder Witterung im Winter veranlasst sie, in Richtung Brutgebiete zurück zu wandern. In Brandenburg überwintert fast jedes Jahr ein kleiner Teil der Kranichpopulation.

Schwarzspecht

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Unser größter Specht liebt Fichten und Kiefern, wo er durch die Anlage von „Schaufenstern“ an die innen in hohlen Stämmen laufenden Holzameisen herankommt. Seine großen Bruthöhlen sind bei Folgenutzern begehrt: Hohltauben, Raufußkauz und der Abendsegler als eine der größten heimischen Fledermausarten, passen ideal in diese Höhlen, aber auch kleinere Arten wie Kleiber, Bilche und viele kleinere Fledermausarten nutzen die Höhlen. 

Der mächtige Schnabel des Schwarzspechts erfordert einen relativ langen Hals, damit er bei der Holzbearbeitung effektiv eigesetzt werden kann. Das Flugbild des Schwarzspechts ist deshalb leicht zu erkennen, zumal er sich nicht scheut, weite Strecken zwischen den Waldstücken zu überfliegen. 

Blässralle oder Blässhuhn

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Der schwarze Vogel mit der weißen Blässe über dem Schabel ist keine Ente, sondern ein Verwandter des viel größeren Kranichs. Die Blässralle ist ein Alleskönner an den Gewässern. Ihre überwiegend vegetarische Nahrung erreicht sie zu Fuß, schwimmend oder tauchend. Entsprechend können sie an sehr unterschiedlichen Gewässern ihr Auskommen finden. Manchmal tun sie sich auch an den frisch sprießenden Gräsern der Parkrasen gütlich.

Blässhühner fallen oft durch ihre laute und Stimme auf: Quietschlaute, bellende Geräusche und ein lautes plötzliches „pitsch“ sind zu hören. Blässrallen verteidigen ihr Revier vehement, und auch winters sind vielfach Streitereien zu beobachten. Beobachtet man länger, bekommt man den Eindruck, dass die Auseinandersetzungen in einer Gruppe oft nur zwischen einzelnen wenigen Individuen stattfinden und fast schon „persönlichen“ Charakter annehmen.

Graugans

Bekannt ist die Graugans aus den verhaltensbiologischen Studien von Konrad Lorenz. Früher ein begehrtes Jagdwild, haben sich die Graugänse inzwischen an die Nähe zum Menschen gewöhnt und sich stark vermehrt. Die Brutplätze liegen meist gut versteckt in wenig zugänglichen Schilfgebieten. Außerhalb der Brutzeit kann man Graugänse überall beobachten, wo es Futter gibt: Wiesen- und Überschwemmungsgelände, Getreidefelder, Flachwasserbereiche. Sie wechseln täglich in lautstarken Trupps zwischen den Übernachtungsplätzen und den Nahrungsgefilden und sind dabei gut zu beobachten.

Kormoran

Der metallisch-schwarze Kormoran ist ein effektiver Fischjäger. Er ernährt sich praktisch ausschließlich von Fischen, in den Binnengewässern bevorzugt er solche von 10-20 cm Länge, im Meer größere Beute. In Ostasien werden zahme Kormorane noch heute zum Fischfang eingesetzt; eine Halskrause verhindert das Verschlucken größerer Fische. Die auffälligen Nester werden in oft großen Kolonien gebaut. Die Kolonien müssen gelegentlich umziehen, da die Horstbäume mit der Zeit absterben, der Kot beschädigt Rinde und Wurzeln. Kormorane legen weite Strecken zu ihren Nahrungsgründen zurück, deshalb kann man sie an fast allen Gewässern im weiten Umkreis der Kolonien antreffen.

Auffällig ist das Trocknen des Gefieders mit ausgebreiteten Flügeln. Kormorane produzieren in der Bürzeldrüse ein Fett, das weniger wasserabstoßend wirkt als das anderer Vögel. Das bringt Vorteile beim Tauchen – weniger Luft zwischen den Federn bedeuten weniger Auftrieb – aber die Federn müssen von Zeit zu Zeit getrocknet werden.

Gänsesäger

Die Säger, eine auf Fischfang spezialisierte Entengruppe, erhielten ihren Namen aufgrund des sägeartig ausgebildeten Schnabelrandes. Mit dieser besonderen Anpassung können sie Fische besser festhalten. Oft jagen sie in Trupps, was das Ergreifen der Fische erleichtert.

Gänsesäger sind schmucke Vögel; die fast weißen Männchen mit grünem Kopf genauso wie die graubraunen Weibchen. Der Federschopf im Nacken ist charakteristisch. Sie liegen wie alle ans Tauchen angepasste Wasservögel tief im Wasser und gefallen durch ihre schnittige Form. Säger sind Höhlen- oder Nischenbrüter, oft nutzen sie abgebrochene Bäume als Nistplatz, weil sie dort besser vor vierbeinigen Nestfeinden geschützt sind. Die Gänsesäger fischen sowohl auf den großen Seen als auch in Flüssen und schnell fließenden Bächen.

Vielen Dank an xeno canto, für die Bereitstellung der Vogelstimmen-Dateien.