© Kopsch Production
... Angeln ist die einzige Philosophie von der man satt wird.
Peter Bamm

Wer den Eisvogel wie einen Pfeil an den Angelruten vorbeizischen sieht, wer im Herbst die Hirsche röhren hört und wem der markante Waldgeruch in die Nase strömt, ist mitten drin im Naturerlebnis. Fehlt nur noch der Fisch? Im Seenland Oder-Spree sind wir diesbezüglich bestens aufgehoben: die Chancen auf einen außergewöhnlichen Fang stehen hier besonders gut. 

Das hat gleich mehrere Gründe. Zunächst einmal: Der Naturschutz ist in ganz Brandenburg in alle Formen der Landnutzung integriert. Eine Fläche von mehr als 230.000 Hektar Größe ist in Brandenburg als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das führt vielerorts zu Einschränkungen in der Fischerei und so mancher Angler wird hier und da sehnsuchtsvoll ans andere Ufer blicken, an dem er seine Angelrute aus Naturschutzgründen nicht auswerfen darf - einerseits. Andererseits sind die intakten Fischbestände im Seenland mit ihren natürlichen Alterspyramiden genau solchen Schutz- und Rückzugszonen zu verdanken.

Natur nutzen und schützen

Wenn Entspannung spannend wird

© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Fassen wir uns an die eigene Nase - sind wir Angler nicht ebenfalls auf der Suche nach Ruhezonen? Entschleunigung passt in den Zeitgeist und kann im Seenland Oder-Spree ganz hervorragend gelebt werden. Das pulsierende Berlin ist am westlichen Rand der wasserreichen Region nur einen Katzensprung entfernt und doch fühlen wir uns wie in einer anderen Welt, wenn die Pose sanft auf der Wasseroberfläche tanzt. Geht der Schwimmer auf Tauchfahrt, wird die Entspannung im Handumdrehen spannend! Ein Fisch hat agebissen und gleitet nach einem aufregenden Drill in den Kescher.

Petri Heil!

Ruhe und Entspannung - an dieser Stelle schließt sich der Kreis zum Naturschutz. Im Seenland Oder-Spree genießen Angler ein kleines Privileg: Wo für motorisierte Fahrzeuge der Weg in ausgewiesenen Schutzzonen endet, dürfen wir ein ganzes Stück weiter. Die Rede ist von Waldfahrgenehmigungen, die beantragt werden können. Häufig ist dies die einzige Möglichkeit, um an die Gewässer zu gelangen. Man darf es so sagen: Im Seenland gibt es damit für uns Angler eine Garantie zur Abgeschiedenheit.

Große Freiheit mit kleinem Boot

© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Um sich die Gewässer des Seenland Oder-Spree in Gänze zu erschließen, führt ein kleiner Angelkahn zum Erfolg. Unzugängliche Ufer, frequentierte Angelstellen und anderen Trubel lassen wir mit wenigen Ruderschlägen hinter uns. Zwar müssen wir in fast allen Gewässern das Boot mit Muskelkraft von der Stelle bewegen, weil Bootsmotoren nur hier und da erlaubt sind, aber dies ist schließlich die urtümlichste Art der Fortbewegung. Ein kleines Echolot ist heutzutage längst zum erschwinglichen Begleiter geworden und erlaubt einen Blick unter die Wasseroberfläche. 

Hecht, Zander, Barsch und vielen weiteren Fischarten kommen wir somit ein ganzes Stück entgegen. Der Fangerfolg wird nicht allzu lange auf sich warten lassen.

Aber in meiner Brust pochen zwei Herzen. Das des Fotografen und das des Anglers. Und so habe ich beim Blick durch den Sucher immer auch Ausschau nach Angelgewässern gehalten. Wo tagsüber der Auslöser ratterte, hoffte ich abends (oder im Kurzurlaub) auf eine krumme Rute. Enttäuscht wurde ich nie.
Florian Läufer

Was braucht man?

Zunächst einmal: Wer angeln will, braucht eine Genehmigung - da wird keine Ausnahme geduldet. Dennoch sind die Hürden in Brandenburg niedrig, um die ersten Gehversuche mit der Angelrute zu wagen. 

Friedfische dürfen bereits im Alter ab 8 Jahren und ohne das vorherige Ablegen der bundesweit üblichen Angelprüfung beangelt werden. Dem Fang von Karpfen, Schleie & Co. stehen also nur der Erwerb einer Angelkarte des jeweiligen Gewässers sowie der Fischereiabgabemarke entgegen. 

Hecht, Zander, Barsch und weitere Raubfische bleiben allerdings Anglern vorbehalten, die über einen Sachkundenachweis in Form eines Fischereischeins nach abgelegter Sportfischerprüfung verfügen. 

Ob mit oder ohne Prüfung: Eine Angelberechtigung für das jeweilige Gewässer benötigt man in jedem Falle. Diese ist zum Beispiel in den zuständigen Fischereibetrieben, Angelvereinen und -verbänden, Angelgeschäften, Tourismus-informationen oder beim Pächter erhältlich. In der Regel kann zwischen unterschiedlichen Laufzeiten von Tages- über Wochen- bis hin zu Jahreskarten gewählt werden. 
Die Kosten für die Angelkarte schwanken je nach Gewässer und Laufzeit. Zusätzlich muss jeder Angler im Besitz einer Fischereiabgabemarke sein, die eine jährliche Laufzeit (Kalenderjahr) hat. Mit dem Kauf der ersten Marke erhält man eine personalisierte Nachweiskarte, in die die Fischereiabgabemarke eingeklebt wird. 
Die Gebühr beträgt für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 - 18 Jahren 2,50 Euro, für Erwachsene 12,00 Euro. Erhältlich bei den Unteren Fischereibehörden, Angelverband, Angelverein und im Angelgeschäft.

Gut zu Wissen:

Unter www.angelkarten.com kann man die Zustellung der Fischereiabgabemarke unkompliziert per Post oder auf das Smartphone ordern.

Ist man nicht im Besitz eines Fischereischeins, muss man ein Ausweisdokument mit sich führen. Bitte beachte, dass das Angeln ohne die erforderlichen Dokumente rechtswidrig ist und von den Ordnungsbehörden mit empfindlichen Strafen geahndet werden kann. Das Angeln ohne Angelkarte ist eine Straftat.

Zusätzlich wichtige Regeln:

Die gesetzlichen Schonzeiten und Mindestmaße sind zu beachten. Zusätzlich können besondere Bestimmungen zu bestimmten Gewässern erlassen werden, die auf der jeweiligen Angelkarte angegeben sind. Es darf mit maximal zwei Handangeln gefischt werden, die ständig beaufsichtigt werden müssen. Zu Fanggeräten der Berufsfischerei ist ein Abstand von mindestens 50 Meter einzuhalten. 

Weitere für die Angelfischerei wesentliche Regelungen sind im Fischereigesetz für das Land Brandenburg und in der Fischereiordnung des Landes Brandenburg enthalten. 

Weitere Hinweise findet man bei den untern Fischereibehörden unter www.service.brandenburg.de 

Ein kleiner Fisch auf dem Tisch ist besser als ein großer im Bach.
Litauisches Sprichwort

Techniken & Equipment

Lerne hier die richtigen Techniken und welches Equipment du nutzen solltest, damit dein Angeltrip ins Seenland Oder-Spree auch garantiert ein voller Erfolg wird!

Bequemer gehts nicht!

Auf Oder-Zander mit der Faulenzertechnik

© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer
Mit dem Echolot zum Fisch!

Barsche zocken

© Seenland Oder-Spree / Florian Läufer

Das Fischlexikon

Die wichtigsten Fischarten im Seenland Oder-Spree

Friedfische

Raubfische

Angelgewässer

in Oder-Spree und Märkisch Oderland

Dämeritzsee (Angelsee)

Erkner

© TMB Fotoarchiv/Steffen Lehmann

Lettinsee Altfriedland (Angelsee)

Altfriedland

© Seenland Oder-Spree e.V./Florian Läufer

Genschmarer See (Angelsee)

Genschmar

© Seenland Oder-Spree e.V./Florian Läufer

Schwarzer See (Angelsee)

Falkenhagen (Mark)

© Seenland Oder-Spree/Ellen Rußig

Gabelsee (Angelsee)

Falkenhagen (Mark)

© Florian Läufer, Lizenz: Seenland Oder-Spree