Bei der anderthalbstündigen Werkstattführung wirst du staunen, wieviel verschiedene Handwerkstechniken ein Orgelbauer beherrschen muss, dass neben Zinn und Holz auch die Materialien Filz, Leder und Papier zum Einsatz kommen, dass in einer pneumatischen Orgel der Wind durch ein kompliziertes Gewirr von Bleirohren strömt und dabei unzählige winzige Bälgchen zum Einsatz kommen, dass Orgelpfeifen Lippen und Maul haben und viel unterschiedlicher aussehen, als wir das an der Außenseite der Orgel erkennen können. Ja, bei der Vorführung der Kleinen Sauer-Orgel der Dorfkirche wirst du sogar hören, wie eine ganze Pfeifenfamilie vom „Großvater“ bis zum „Enkel“ gemeinsam miteinander musiziert.
Oder wenn du selber eine kleine Stippvisite in den Handwerkstechniken des Orgelbaus unternehmen möchtest, dann bieten sie dir einen 3 stündigen Kurzlehrgang in Holzverarbeitung an. Du baust eine kleine Orgelpfeife, die du dann stolz mit nach Hause nehmen kannst.
Zur Region
Das märkische Sieversdorf ist sowohl Standort preußischer Adelstradition als auch Station des Jakobspilgerweges. In dem geschichtsträchtigen kleinen Ort mit rund 300 Einwohnern ist Kunst, Musik und altes Handwerk zu Hause. Auf dem Gutshofgelände ist neben der Orgelbauwerkstatt Scheffler ebenfalls die Firma GOLEM GmbH Kunst- und Baukeramik kunsthandwerklich und restauratorisch tätig. Das wieder aufgebaute Gutshaus der Familie von Stünzner kann hier ebenso besichtigt werden, wie das Atelier der Bildhauerin Sabine Heller oder der Keramikhof Gomille. Mehrere Maler und Grafiker haben sich hier angesiedelt.
Die mittelalterliche Dorfkirche mit interessantem Reformationsaltar, mittelalterlichen Wandmalereien, Sternenhimmel und Sauer-Orgel von 1891 ist unbedingt einen Besuch wert. Der Verein „Kunst und Denkmalpflege auf Gut Sieversdorf e.V.“ veranstaltet regelmäßig klassische Konzerte und Lesungen im Barocksaal, in der Kirche oder der Orgelwerkstatt.
In der Pension an der Orgelwerkstatt und im Gutshaus kann man übernachten.