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Neuland entdecken: große Radrundtour auf der deutschen und polnischen Seite des Oder-Stroms

Auf einen Blick

  • Start: Bahnhofsweg Bahnhof Küstrin-Kietz 15328 Küstriner Vorland
  • Ziel: Bahnhofsweg Bahnhof Küstrin-Kietz 15328 Küstriner Vorland
  • 79,00 km
  • Radtouren
Auf dem Zilona Odra- und Oder-Neiße-Radweg wirst du unbekannte Orte entdecken und ganz viel Weite atmen. Auf knapp 80 sportlichen Kilometern kannst du endlich mal wieder richtig in die Pedale treten und dir den Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Aber vergiss nicht anzuhalten und die grandiose Natur am großen Grenzfluss und im Oderbruch zu bestaunen! 

Start und Ziel: Bahnhof Küstrin-Kietz 
Länge: 79 km, Dauer: ca. 5 - 6 h
An- und Abreise: RB26 ab Berlin Ostkreuz nach Küstrin-Kietz 

Deine Highlights:
  • Geschützt: Im Vergleich zu anderen mitteleuropäischen Flüssen präsentiert sich dir die Oder besonders naturnah. In den Schutzgebieten entlang der Strecke wirst du seltene Wasservögel sehen
  • Beschaulich: kleine Orte beiderseits des Flusses entdecken und spannende Hintergründe erfahren
  • Gut versorgt: bei zahlreichen und netten Gastgebern einkehren

Das geteilte Küstrin 
Deine Tour startet auf deutscher Seite am Bahnhof Küstrin Kietz. Über die Oder geht es nach Polen. Schon von der Brücke siehst du die Reste der einst mächtigen Festung Küstrin, um die sich vor dem zweiten Weltkrieg die schmucke Altstadt gliederte. Wenn du über das Berliner Tor das Gelände erkundest, wirst du schnell merken, dass davon leider nicht mehr viel übrig ist. Das vom Grün überwucherte Ruinenfeld der 1945 im Krieg völlig zerstörten Stadt hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Das Museum mit zwei Standorten auf dem Areal erzählt die traurige Geschichte. Von der Promenade oberhalb hast du nochmals einen schönen Blick auf den Grenzfluss. 

Neuland entdecken
Weiter geht es über die Warthe, die in Kostrzyn in die Oder fließt, auf den Zilona Odra-Radweg (ZiO). Du verlässt das städtische Umfeld Richtung Norden und schon bald stellt sich Ruhe ein. Eine schöne Baumallee flankiert die Landstraße, auf der du entlangradelst. Ein Rastplatz informiert zur Warthemündung und den nahen Nationalpark. Der Blick schweift über die Oderauen und weiten Wiesen, später geht es durch schattigen Wald. 
Angekommen im kleinen Namyslin, lädt an einer Holzbrücke die Pension Novy Mlyn Radreisende aber auch Kanuten, die auf dem kleinen Flüsschen Mysla unterwegs sind, zur kulinarischen Pause ein. Teils unterbrechen naturbelassene und schottrige Wege die asphaltierte Tourstrecke. Weithin sichtbar grüßt später die Turmhaube der schmucken Feldsteinkirche in Czelin, die nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umgebaut wurde. Brauchst du eine Pause? Direkt an der Oder befindet sich ein Rastplatz mit Schautafeln zu frühzeitlichen Ausgrabungen. Eine Sandskulptur symbolisiert eine Flussbestattung vergangener Zeiten.

Oderquerung per Schaufelrad
Mit leichte Hügelanstiegen geht es auf der leicht zu befahrenden Straße weiter. In Gozdowice erreichst du den Scheitelpunkt deiner Tour. Doch bevor du die Oder erneut queren wirst, solltest du dir eine fantastische Aussicht nicht entgehen lassen: fahre einen ca. 1 km Abstecher noch auf dem ZiO weiter und biege an der Gedenkmauer links ab. Am Ende des Weges eröffnet sich eines der besten Oderpanoramen am Rande des flachen Oderbruchs für dich. Durchatmen ist angesagt! Schließlich bringt dich die kleine Fähre mit Namen „Ohne Grenzen“, die zwischen Mai und Oktober stündlich über die Oder schippert, zurück ins Seenland Oder-Spree. Mühsam, aber gekonnt überwindet sie mit zwei Schaufelrädern den großen Strom. 

Hidden places
Ab jetzt geht es auf dem Oder-Neiße-Radweg Richtung Küstrin zurück. Keine Autos, wenige Häuser, das ist Einsamkeit und Natur pur. Oben auf der Deichkrone kommst du zügig voran. Wenn du magst, lädt dich der Radlers Hof zur Stärkung ein. Achtung Geheimtipp: Höhe Gieshof lohnt ein Blick nach links zur Oder runter. Nur im Sommer tut sich bei Niedrigwasser die Passage Ruschebuhne und zur Insel dieser auf. Wo früher Berliner Sommerfrischler auf den Sandbänken am Oderstrand gebadet haben und eine Fähre ins gegenüberliegende Czelin übersetzte, befindet sich ein magischer Platz inmitten der Auenwälder! 

Kleinode am Oder-Neiße-Radweg
Inspiriert von so viel Weite, Freiheit und Natur rollst du beschwingt nach Groß Neuendorf. Sofort fällt dir der Turm der ehemaligen Hafenanlage auf. Das markante Wahrzeichen erzählt vom einstigen Hafen, von wo Getreide aus dem Oderbruch verschifft wurde. Auch die ehemalige Oderbruch-Bahn hatte hier einen Haltepunkt, wovon Verladeturm und vier Eisenbahnwagen zeugen. In beiden lässt es sich spektakulär übernachten. Am Wochenende gibt’s im Turmcafé Kaffee und Kuchen. Eine super Aussicht auf die Oder und das ganze Denkmalensemble gibts auch von der ehemaligen Förderbrücke. 
Wenig später kommst du ins ebenso beschauliche Kienitz. Pferde stehen auf einer Koppel und grasen entspannt, im Ort grüßen kleine Höfe mit geduckten Häusern. Zur Einkehr laden das Café Hafenmühle oder der Gasthof zum Hafen ein. Hier kannst du bei Bedarf dein E-Bike aufladen und im Notfall Flickzeug erwerben. Auch sehr nett: das Kirchencafé. Im Tante Emma Kienitzladen gibt’s Käse und Joghurt vom Oderbruchschaf um die Ecke. 

Das Natur- und Vogelparadies hinter dem Deich
Weiter geht’s durch herrliche Natur. Endlose Weiten bestimmen das Bild. Am Rastplatz "Von Haerlem-Blick" direkt am Deich bei Sophienthal wird das Wirken des Oberdeichinspektors Simon Leonard von Haerlem gewürdigt. Er lieferte den Plan zur Trockenlegung des Oderbruchs vor 250 Jahren, woraufhin die Kolonisten kamen und viele neue Dörfer entstanden. 
Die Oder sah damals ganz anders aus als heute. Ihr variables Bett verlagerte sich häufig und bildete vor der Begradigung immer wieder Nebenarme aus. Diese Altläufe kannst du heute in der Genschmarer Aue und im Sophienthaler Polder gut nachvollziehen. Die Überflutungsflächen und heutigen Schutzgebiete weisen eine artenreiche Pflanzen- und Tierwelt auf, wie du sie sonst nur in Nationalparken findest: über 500 Arten, davon mehr als 180 verschiedene Vögel wurden gezählt. Die Oderaue Kienitz und Genschmar mit ihren Auwäldern und Hutewaldstrukturen gehören zum Europäischen Vogelschutzgebiet „Mittlere Oderniederung“. Eine Auswahl für deinen Birdwatching-Kalender: Weißstörche, Kiebitz, Blaukehlchen, Trauerseeschwalbe, Bekassine u.a. im Frühjahr, Fisch- und Seeadler, Rot- und Schwarzmilan, Schwarzstorch u.a. im Sommer, spektakulärer Vogelzug mit Kranich, Grau- und Saatgänse und Silberreiher im Herbst.
Deine Tour endet schließlich wieder in Küstrin Kietz. Falls du noch keinen kulinarischen Stopp eingelegt hattest, können wir dir die Einkehr beim Fischer Schneider empfehlen. In Kuhbrücke, kurz vor dem Ziel, gibt es lecker geräucherten Fisch und phänomenale Fischbrötchen.

Einkehrtipps: 
  • Kostrzyn nad Odrą: Restauracja Oder und andere Gastronomie in der Stadt
  • Namyslin: Pension und Gaststätte Novy Mlyn
  • Zelliner Loose: Radlers Hof
  • Groß Neuendorf: Turmcafé
  • Kienitz: Café in der Hafenmühle, Gasthof zum Hafen, Kirchencafé Kienitz
  • Kuhbrücke: Fischereihof Schneider 
Extra-Touren-Tipp: 
  • Aufgrund unterschiedlicher Wegebeschaffenheit empfehlen wir, diese anspruchsvolle Tour mit einem Trekking-, Gravel-, Tourenrad oder E-Bike anzugehen. 
  • Fährzeiten vorab online checken.

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