Was nun? Aus Spa\u00df kommt einer von uns auf die Idee, man k\u00f6nne den Weg auch laufen. Erst nimmt das keiner von uns ernst, aber nach kurzer Recherche und gegenseitiger Motivation machen wir uns auf den Weg. \u201eBesser laufen als warten\u201c, sagen wir uns. Neugierig und voller Energie starten wir in unsere Wanderung. Um uns nicht zu verlaufen, orientieren wir uns an den Schienen.
\r\nBereits nach wenigen Metern geraten wir in wundersch\u00f6ne Natur. Etwas abseits vom Bahnhof fange ich an die Umgebung bewusster wahrzunehmen. Gemeinsam r\u00e4tseln wir \u00fcber die verschiedenen Arten von V\u00f6geln und B\u00e4umen, die uns umgeben. Wieso fallen mir nur noch so wenige Arten ein? Beim \u00dcberqueren der Bahnschienen scheint mir die Sonne angenehm in mein Gesicht und ich genie\u00dfe die W\u00e4rme, die sich in meinem K\u00f6rper ausbreitet. Direkt neben der S-Bahn verlaufen immer wieder sch\u00f6ne Waldwege. Wir lauschen den V\u00f6geln und dem Rascheln der Bl\u00e4tter - h\u00f6ren wie alles wieder lebendig wird, nachdem es im Winter so eingefroren war.
\r\nSchon nach einer Stunde bemerken wir, dass wir definitiv das falsche Schuhwerk f\u00fcr eine solche Tour anhaben und uns kommen Zweifel auf, ob wir diese Strecke wirklich durchziehen k\u00f6nnen. Schlie\u00dflich sind wir keine ge\u00fcbten Wanderer. Ich beschlie\u00dfe den Weg barfu\u00df weiter zu laufen. Am Anfang ist es sehr ungewohnt und kalt, doch nach einiger Zeit gew\u00f6hne ich mich daran. Doch leider ist der Boden auf Dauer nicht daf\u00fcr geeignet. Was also nun? Schuhe trotz der Blasen wieder anziehen? Kurze Entt\u00e4uschung kommt auf, als wir eine geschlossene Apotheke erreichen. Doch die Motivation treibt uns vorw\u00e4rts und wir finden kurz darauf eine ge\u00f6ffnete.
\r\nM\u00f6chte ich mich wirklich erneut in meine Schuhe zw\u00e4ngen? \u201eAch, das wird schon nicht auffallen\u201c, denke ich mir und marschiere mit Socken in die Apotheke. Es f\u00fchlt sich an wie im Urlaub, wenn man vom Strand kommt und nur in Badelatschen kurz Pommes holen geht. Es sind zwar teure Pflaster, aber ich wei\u00df, dass ich das Wandern danach wieder mehr genie\u00dfen kann, also sind sie jeden Cent wert. Der Boden unter den F\u00fc\u00dfen wird weicher, als wir erneut Waldwege nutzen, so dass das Laufen wieder angenehm wird. Kurz nach Petershagen haben wir uns bereits wieder erholt und l\u00e4ngst beschlossen unsere Tour bis Strausberg zu Fu\u00df zu beenden. Diesen Ehrgeiz kann uns keiner nehmen. An der Grenze zu Strausberg gelangen wir in ein Naturschutzgebiet und zum Schwanenteich, der trotz Sonnenschein noch von K\u00e4lte der letzten Wochen zugefroren ist. Geheimnisvoll und mystisch ruht er vor unseren Augen. Erneut bin ich fasziniert von der Natur, ihrer F\u00e4higkeiten und ihrer Kraft. Es ist bewundernswert, wozu sie in der Lage ist und wie individuell und au\u00dfergew\u00f6hnlich jede einzelne Pflanze ist.
\r\nDas Ortsschild Strausberg zu passieren gibt uns die notwenige Kraft die letzten Kilometer zu meistern. Am Straussee angekommen freuen wir uns \u00fcber die geleisteten Kilometer und das Erlebnis. Wir haben es endlich geschafft! Meine Freundin hat unsere Strecke mit Komoot aufgezeichnet. Diese zeigt uns stolze 20 Kilometer an. Das ist eine Leistung, die sich zeigen l\u00e4sst, wie wir finden.
\r\nJe weiter wir den Straussee entlangliefen, umso voller wird es, daher waren wir froh bereits die Natur genossen zu haben, abseits von der Menschheit und dem Alltagstrubel. Wir genie\u00dfen zufrieden unser Lunch und die Aussicht \u00fcber die Weiten des gefrorenen Straussees. Nach Stunden der Wanderung kommen wir zur Ruhe und entspannen im Sonnenlicht. Als wir genug Energie gesammelt haben, um die letzten Meter zu laufen, machen wir uns auf den Weg zur S-Bahn. Richtig, die S-Bahn! Ob die wieder ohne Einschr\u00e4nkung f\u00e4hrt? Wie durch Zauberhand zeigen die Fu\u00dfg\u00e4ngerampeln stets gr\u00fcn und wir setzen uns schnaufend in die S-Bahn. Die F\u00fc\u00dfe schmerzen, als wir Zuhause auf die Coach sinken. Der Schmerz wird vergehen, aber die Erinnerung an dieses Abenteuer bleibt.
\r\nUnter diesem Link findet ihr die Routenf\u00fchrung bei Komoot, viel Spa\u00df!
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