Auf Oder-Zander mit der Faulenzer Technik
"Faulenzen"- dieser Begriff hat sich unter Zanderanglern längst durchgesetzt. Dass es dabei ziemlich entspannt zugeht, liegt auf der Hand. Aber wie funktioniert sie genau, die Faulenzmethode? Zunächst einmal: Die meiste Zeit verbringen Zander in unmittelbarer Grundnähe. Über Stunden können sie nahezu bewegungslos ausharren und waten darauf, dass ihnen ein kleines Fischchen vors Maul schwimmt. Wie ein abgeschossener Pfeil schießen sie auf ihre Opfer mit weit aufgerissenem Maul zu und inhalieren es im Bruchteil einer Sekunde.
Diese lauernden Zander lassen sich ganz hervorragend mit schlanken Gummifischen mit 8 bis 15 Zentimetern Länge überlisten. Ihr nötiges Gewicht erhalten die Imitate durch einen Einzelhaken mit gegossenem Bleikopf, die sind im Angelgeschäft erhältlich. Durch die Faulenzmethode wird dem Kunstköder Leben verliehen. Und das geht so: Werft den Köder aus und lasst ihn mit geöffnetem Schnurbügel zum Grund sinken. Man erkennt die Sinkphase an der ablaufenden Schnur. Ist der Köder am Boden angekommen, fällt die Schnur in sich zusammen und man kann mit dem Faulenzen beginnen.
Bequemer gehts nicht!
Die Rutenspitze zeigt in Zehn-Uhr-Stellung nach oben, gleichzeitig Richtung Köder. Mit zwei raschen Kurbelumdrehungen lässt man nun den Köder vom Grund abheben, um ihn gleich darauf wieder an gespannter (!) Schnur zum Grund taumeln zu lassen. Und von vorne: Warten bis die Schnur in sich zusammenfällt, zwei schnelle Kurbelumdrehungen. Die Rute bleibt dabei starr und wird nicht bewegt. Darum heißt es "Faulenzen" - bequemer geht´s nicht. Dies wiederholt man, bis der Köder in Ufernähe ist und erneut ausgeworfen werden muss. Schlägt ein Zander zu, fährt der Biss wie ein Stromschlag in die Rute. Sofort anschlagen!
Die Oder mit ihren aufgeschütteten Steinbuhnen, die wie lange Finger in den Fluss ragen, ist ein erstklassiges Revier für diese Angelmethode. Stellt man sich auf den Kopf der Buhne und wirft - ganz wichtig - stromabwärts an der Strömungskante entlang oder in den ausgespülten Buhnenkessel. Und dann heißt es: Faul zum Fisch!