„Er wohnte damals, schon zehn oder zwölf Jahre lang, in der Nähe von Freienwalde, und zwar in einer an der alten Oder gelegenen Schifferkolonie, die den Namen ›Schiffmühle‹ führte und ein Anhängsel des Dorfes Neu-Tornow war. Vereinzelte Häuser waren da, in großen Abständen voneinander, an dem träg vorüberschleichenden und von gelben und weißen Mummeln überwachsenen Flusse hin, während sich unmittelbar hinter der Häuserreihe ziemlich hohe, hoch oben mit einem Fichtenwalde besetzte Sandberge zogen. Genau da, wo eine prächtige alte Holzbrücke den von Freienwalde her heranführenden Dammweg auf die Neu-Tornowsche Flußseite fortsetzte, stand das Haus meines Vaters. Von welchen Erträgen er es erstanden hatte, weiß ich bis diesen Tag nicht, denn als er es kaufte, war er nicht eigentlich mehr ein Mann der Häuserkaufmöglichkeiten, wenn das erstandene Haus auch freilich nur ein bescheidenes Häuschen war.“ Nach gut anderthalb Kilometern, von Louis Henris letzter Ruhestätte am Fuß der Neutornowewr Kirche, entfernt, erreichen wir in Schiffmühle das ehemalige Wohnhaus des Apothekers. Das Fontane-Haus gilt als einer der wenigen verbliebenen authentischen Lebenspunkte der Fontanes. In dem, um 1800 errichteten, kleinen Fachwerkhaus lebte Louis Henri mit seiner Haushälterin Louise Papke bis zu seinem Tode. Obwohl Theodor Fontane sie als einfältig beschrieb, zog sein Vater sie in den letzten Lebensjahren seiner Ehefrau vor.