Dem kleinen Ort dichtet er den \u201emalerischen Charakter eines Winzerst\u00e4dtchens\u201c an und tats\u00e4chlich hat sich Lebus davon viel erhalten. \u201eDie Stadt, so klein sie ist, zerf\u00e4llt in eine Ober- und Unterstadt. Jene streckt sich, so scheint es, am First des Berges hin, diese zieht sich am Ufer entlang und folgt den Windungen von Flu\u00df und H\u00fcgel. Zwischen beiden, am Abhang, und wie es hei\u00dft an selber Stelle, wo einst die alte Kathedrale stand, erhebt sich jetzt die Lebuser Kirche, ein Bau aus neuer Zeit. Die \u00bbUnterstadt\u00ab hat H\u00f6fe und Treppen, die an das Wasser f\u00fchren; die \u00bbOberstadt\u00ab hat Zickzackwege und Schluchtenstra\u00dfen, die den Abhang bis an die Unterstadt herniedersteigen. Auf diesen Wegen und Stra\u00dfen bewegt sich ein Teil des st\u00e4dtischen Lebens und Verkehrs.\u201c
\r\nUrspr\u00fcnglich war das Heimatmuseum \u201eHaus Lebuser Land\u201c ein Schulgeb\u00e4ude, sp\u00e4ter zu Wohnzwecken umgebaut verfiel es langsam. Im Rahmen der Altstadtsanierung konnte es vor dem Abriss gerettet werden und wurde 2005 Sitz des Heimatvereins und Museum. \u201eDie etwa 80 Mitglieder des Vereins organisieren wechselnde Ausstellungen zu regionalen Themen\u201c, sagt Helga T\u00f6pfer vom Museumsbeirat. Aber bereits die st\u00e4ndigen Exponate, die vom fr\u00fcheren Leben der Lebuser zeugen, lohnen den Besuch. Die arch\u00e4ologische Ausstellung zum Beispiel informiere \u00fcber die Ausgrabungsgeschichte und zeige verschiedene Fundst\u00fccke. Helga T\u00f6pfer f\u00fchrt uns zu dem eigentlichen \u201eSchatz\u201c des Museums, dem Bronzehortfund, der 2003 auf dem Burgberg entdeckt wurde. Im Museum allerdings sind nur Repliken zu sehen. Der Heimatverein hatte viele Spenden gesammelt, um die teuren, t\u00e4uschend echt aussehenden Nachbildungen anfertigen zu lassen. Die wertvollen Originale, \u00fcber 100 Einzelst\u00fccke aus der sp\u00e4ten Bronzezeit, werden im Arch\u00e4ologischen Landesmuseum Brandenburg aufbewahrt. Auch ein bei Lebus gefundener Silberschatz wurde kurzzeitig im Museum gezeigt, bevor er unter Verschluss kam. Es kann angenommen werden, dass der Boden in Lebus noch einige \u00dcberraschungen bereith\u00e4lt.
\r\nSehenswert ist auch die Dauerausstellung im Dachgeschoss des Museums \u00fcber das Leben und Werk von G\u00fcnter Eich (1907-2007). Der in Lebus geborene Schriftsteller und H\u00f6rspielautor war Gr\u00fcndungsmitglied der Gruppe 47 (z.B. Heinrich B\u00f6ll, Ilse Aichinger, Ingeborg Bachmann, Martin Walser, G\u00fcnter Grass). Er galt als eine zentrale Figur des bundesdeutschen Literaturbetriebs. Eich schrieb 1951 f\u00fcr eine H\u00f6rspieladaption von Fontanes Kriminalerz\u00e4hlung \u201eUnterm Birnbaum\u201c das Gedicht \u201eOder, mein Flu\u00df\u201c. Daraus ein Auszug:
\r\n\r\nOder, mein Flu\u00df,
In Tropfen sickert es
aus Gebirgen von Zeit,
Wasser, das nach Kindheit schmeckt.
Oder, mein Fluss,
eine Breite, um Hol\u00fcber zu rufen,
ein November f\u00fcr Regen.
Schleier, \u00fcber die R\u00fcben\u00e4cker gezogen,
nicht unterscheidbar Wiesenufer und Bergufer,
Stimmen auf Buhnen und Treidelweg,
bei den str\u00e4hnigen Weiden und Schilfrohr,
Glocken aus Frankfurt
und die Sagen der Reitweiner Berge,
die F\u00e4hre in Lebus
und das Haus rechts der Oder, wo ich
geboren bin. \u2026
Kulturerbe-Ort: Haus Lebuser Land, Schulstra\u00dfe 7, 15326 Lebus, 03 36 04-230, www.heimatverein-lebus.de
\r\nWeitere Informationen \u00fcber das Oderbruch Museum und das Kulturerbe im Oderbruch finden Sie hier.
\r\nDer Musenhof tr\u00e4gt seinen Namen zurecht, kann sich doch der Oderbruch-Reisende hier einen wunderbaren Moment der Ruhe und Entspannung g\u00f6nnen, bevor er die Baudenkmale von Kunersdorf besucht. Da w\u00e4re die von 1950 bis 1955 erbaute Kirche mit ihrem f\u00fcr die Gegend ungew\u00f6hnlichen Kuppeldach, der Schlosspark an dessen Planung m\u00f6glicherweise Peter Joseph Lenn\u00e9 beteiligt war oder das Erbbegr\u00e4bnis der Familie von Lestwitz-Itzenplitz. Es wurde nach Pl\u00e4nen von Carl Gotthard Langhans (Brandenburger Tor) im Stil des deutschen Klassizismus entworfen. Die Grabstelen und Urnen wurden unter anderem von Johann Gottfried Schadow, Christian Daniel Rauch, Karl Friedrich Schinkel und Hugo Hagen entworfen.
\r\nKulturerbe-Ort: Dorfstra\u00dfe 1, 16269 Bliesdorf OT Kunersdorf, 0 33 456 \u2013 15 12 27, www.kunersdorfer-musenhof.de
\r\nWeitere Informationen \u00fcber das Oderbruch Museum und das Kulturerbe im Oderbruch finden Sie hier.
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